Wenn Sie zum ersten Mal mit Kryptowährungen oder dezentralen Anwendungen (DApps) interagieren, stoßen Sie schnell auf ein zentrales Konzept: Gasgebühren. Besonders bei Blockchains wie Ethereum oder Polygon ist das sogenannte "Gas" ein fester Bestandteil jeder Transaktion – ob beim Senden von Coins, beim Tausch von Tokens oder beim Ausführen eines Smart Contracts.
Aber was genau ist Gas? Warum kostet es überhaupt etwas, digitale Werte zu übertragen? Und wie können Sie Gasgebühren besser verstehen und optimieren? Dieser Artikel gibt Ihnen eine umfassende, aber verständliche Einführung.
Was ist Gas?
Gas ist die Recheneinheit für den Energieaufwand, den ein Computer benötigt, um eine Aktion auf einer Blockchain auszuführen. Dabei geht es nicht um physisches Gas, sondern um einen virtuellen Messwert für die Rechenleistung. Je aufwendiger eine Aktion – z. B. das Ausführen eines komplexen Smart Contracts –, desto mehr Gas wird benötigt.
Gasgebühren dienen also als Anreizsystem für die Teilnehmer, die die Blockchain am Laufen halten (Miner oder Validatoren). Ohne diese Gebühren würde es sich wirtschaftlich nicht lohnen, Transaktionen zu verarbeiten.
Wie setzt sich eine Gasgebühr zusammen?
Die Kosten einer Transaktion hängen von zwei Faktoren ab:
- Gaslimit: Die maximale Menge an Gas, die für eine Transaktion verwendet werden darf. Komplexe Transaktionen benötigen mehr Gas.
- Gaspreis: Der Betrag, den Sie bereit sind, pro Einheit Gas zu zahlen. Angegeben wird dieser Preis in Gwei (1 Gwei = 0,000000001 ETH).
Die einfache Formel lautet also:
Transaktionsgebühr = Gaslimit × Gaspreis
Seit dem Ethereum-Upgrade EIP-1559 bestehen Gasgebühren aus zwei Teilen:
- Basisgebühr: Diese wird automatisch verbrannt (aus dem Umlauf genommen) – sie variiert je nach Auslastung.
- Prioritätsgebühr: Ein Trinkgeld für Validatoren, das schnellere Bestätigung Ihrer Transaktion ermöglicht.
Warum sind Gasgebühren manchmal so hoch?
Gasgebühren schwanken stark, abhängig von der Netzwerkauslastung:
- Bei starker Nutzung (z. B. NFT-Hypes, Token-Launches) steigen die Gebühren, weil viele Nutzer gleichzeitig Transaktionen senden wollen.
- Bei geringer Nutzung sinken die Gebühren – es lohnt sich also, außerhalb der Stoßzeiten zu handeln.
Auch die Komplexität der Aktion spielt eine Rolle. Ein einfacher Token-Transfer kostet weniger Gas als ein Smart Contract mit vielen Bedingungen und Schleifen.
Beispiel: Eine Transaktion auf Ethereum
- Gaslimit: 21.000 (Standard für ETH-Transfers)
- Gaspreis: 30 Gwei
- Kurs: 1 ETH = 2.000 €
Transaktionskosten: 21.000 × 30 Gwei = 0,00063 ETH ≈ 1,26 €
Bei komplexeren Transaktionen wie beim Tauschen von Tokens auf einer DEX (z. B. Uniswap) können Gaslimits bei 100.000 bis 300.000 liegen – mit entsprechend höheren Kosten.
Wie kann ich Gas sparen?
- Nutzen Sie Blockchains mit niedrigeren Gebühren (z. B. Polygon, Arbitrum)
- Überwachen Sie aktuelle Gaspreise (z. B. Etherscan Gas Tracker)
- Senden Sie Transaktionen außerhalb der Stoßzeiten
- Vermeiden Sie unnötige oder doppelte Transaktionen
Floin Insight
Floin möchte den Zugang zu Web3-Technologie so komfortabel wie möglich gestalten. Deshalb zeigen wir Ihnen vor jeder On-Chain-Transaktion die exakten Gasgebühren transparent an. Zudem optimieren wir interne Abläufe (z. B. durch Transaktionsbündelung) und unterstützen kostengünstige Netzwerke wie Polygon oder Arbitrum.
So behalten Sie jederzeit die Kontrolle über Ihre Kosten – ganz ohne technische Vorkenntnisse.
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